«Ueli dr Pächter» von Jeremias Gotthelf!
Nach der Hochzeit mit Vreneli hat Ueli Zweifel, ob er der neuen Aufgabe als Pächter auf der Glungge gewachsen ist. Joggeli, der frühere Bauer und seine Frau ziehen sich ins Stöckli zurück. Vreneli, das als kleines Kind von der Glunggenbäuerin (Base) aufgenommen wurde, ist Ueli eine grosse Stütze.
Die ersten Unstimmigkeiten zwischen den Jungvermählten gibt es bei der Sichlete (Erntedankfest) Ueli möchte so wenig wie möglich ausgeben, Vreneli aber will Taglöhner und Bedienstete anständig verköstigen, wie es der Brauch ist.Angestachelt von Joggeli entlässt Ueli Ende Jahr seine guten Knechte und dingt billigere, die ihm dann viel Verdruss bescheren. Als Vreneli das erste Kind bekommt, schickt die Base Ueli zu Hagelhans im Blitzloch, einem entfernten Verwandten und grobschlächtigen Eigenbrötler, um ihn als Pate anzufragen. Hagelhans willigt ein, kommt aber nicht zur Taufe.
Unerwartet erscheint Elisi, die Bauerntochter, mit ihrem Kind auf der Glungge. Sie ist verheiratet mit einem grosstuerischen Baumwollhändler, der sie nur des Geldes wegen genommen hat. Verprügelt habe er sie, darum sei sie weggelaufen.
Als Ueli den ersten Pachtzins im Stöckli abliefert, erscheint nicht nur Johannes, Joggelis Sohn, der eine Gastwirtschaft führt, sondern auch Elisi’s Mann. Gemeinsam knöpfen sie dem Alten das ganze schöne Geld ab. Der Baumwollhändler muss nun seine Elise wieder mitnehmen.Ueli verkauft einem armen Bauern eine Kuh als rechtens, obwohl sie Mängel hat und wird deshalb angeklagt.
Unterdessen erkrankt die Glunggenbäuerin an Brustwassersucht und stirbt. Joggi weiss weder ein noch aus. Für Vreneli ist es ein herber Verlust, war sie ihm doch wie eine Mutter.
An der Gerichtsverhandlung wegen dem Kuhhandel bekommt Uli recht, doch plagt ihn das schlechte Gewissen, denn er hat das Mannli schändlich hintergangen. Auf dem Heimweg gerät er in ein heftiges Hagelwetter, was er als Strafe Gottes deutet. Er erkrankt schwer an Nervenfieber und es dauert Wochen bis er wieder auf die Beine kommt. Das Hagelwetter hat dem Hof arg zugesetzt. Doch Vreneli ist zuversichtlich, dass es nun wieder aufwärts geht.
Elisis Mann hat von Joggeli eine Unterschrift auf einen Schuldschein von 15000 Taler ergaunert und ist mit dem Geld nach Amerika abgehauen. Joggeli will unter Eid beschwören, dass er nie so etwas unterschrieben hat. Doch er stirbt vorher. Die Glungge muss versteigert werden, es ist kein Geld mehr da, die Jungen haben es Joggeli schon zu Lebzeiten abgeluchst. Ueli und Vreneli denken nichts anderes, als dass sie den Hof verlassen müssen. Doch noch am Abend nach der Gant kommt der neue Besitzer und sagt, dass er die beiden als Pächter behalten möchte. Es ist Hagelhans vom Blitzloch, der Götti ihres ersten Kindes und wie er später gesteht, Vrenelis Vater.
Marlise Oberli-Schoch, Autorin
